Gießener Bundesliga-Achter präsentiert sich vor heimischem Publikum
Sprint-Cup der Sparkasse, Großherzog-Achter und Lahnpokal sind Highlights der Regatta

Seit Mittwochnacht wissen die Verantwortlichen des Regatta-Vereins Gießen, dass die Gießener Pfingst-Regatta wieder ein Magnet für den deutschen Rudersport ist. Überglücklich sind die Verantwortlichen um Stefan Laertz, Sebastian Meyer und Frank Beck über diese hervorragende Meldeergebnis. Frank Beck kommentierte: "dies ist das zweitbeste Meldefeld in den letzten 40 Jahren der Regattageschichte."

Ohne die noch zu erwartenden Nachmeldungen werden bei der 103. Auflage der Giessener Pfingst-Regatta über 1.700 Aktive aus mehr als 80 Vereinen, aus ganz Deutschland, in über 1.100 Booten starten. Während die Samstags- und Sonntagsrennen über die Distanz von 1.000 m, mit Start in Höhe des Marine-Vereins Gießen, finden montags die mit Spannung erwarteten Sprintrennen über 375 m statt.

Das Ziel der Lahn-Regattastrecke befindet sich wie üblich zwischen den Bootshäusern der Giessener RG 1877 und des Giessener RC Hassia 1906. Die Siegerehrungen erfolgen am GRG-Ufer. Die Rennen um die alten Wanderpreise, wie der Lahn-Pokal, Großherzog-Achter und das Achter-Rennen um den Hessen-Preis, finden alle am Nachmittag des Pfingst-Sonntags bzw. des Pfingst-Montags statt.

Zu den Höhepunkten des Pfingst-Sonntag gehören die Rennen im Männer- und im Frauen-Achter um den „Sprint-Cup der Sparkasse Gießen“. Zu dem Männer-Achter-Rennen hat unteranderem auch der Gießener Bundesliga-Achter gemeldet. Die Gießener Ruderer wollen die auswertige Konkurrenz vor heimischem Publikum auf die Ränge verweisen und hoffen auf die Unterstützung vom Gießener Publikum. Hochspannung ist also am Pfingst-Sonntag ab 14:00 Uhr garantiert.

Weitere Highlights sind die Rennen um den Lahn-Pokal im Männer Einer, zu dem sechs Ruderer gemeldet haben. Startzeit für das Finale ist um 17:35 Uhr. Das Rennen um den Großherzog-Preis im Männer Achter wird um 18:40 Uhr gestartet.

Am Montag um 14:00 Uhr wird der Sprint-Cup der Sparkasse Gießen im Frauen-Doppelvierer und im Männer-Doppelvierer gestartet. Auch hier finden die Vorläufe direkt vor den Finals statt. Weitere Höhepunkte am Pfingst-Montag ist der Seibert-Preis im Männer Vierer ohne Steuermann und zum Abschluss der Regatta um 16:30 Uhr, der Männer-Achter um den Hessen-Preis.


HIGHLIGHTS DER 103. PFINGST-REGATTA


SONNTAG:

14:15 Uhr Sprint-Cup der Sparkasse Gießen Männer Achter
17:15 Uhr Rennen um den Schüßler-Preis Männer Zweier ohne Steuermann
17:37 Uhr Rennen um den LAHN-POKAL Männer Einer
17:59 Uhr Rennen um den Preis der Stadt Gießen Männer Vierer ohne Steuermann
18:09 Uhr Rennen um den Liebig-Preis Frauen Einer
18:47 Uhr Rennen um den Martiny-Preis Männer Doppelvierer
18:51 Uhr Rennen um den Großherzog-Preis Männer Achter

 

 

 

 

 


MONTAG:

14:00 Uhr Sprint-Cup der Sparkasse Gießen Frauen Doppelvierer
14:06 Uhr Sprint-Cup der Sparkasse Gießen Männer Doppelvierer
15:09 Uhr Rennen um den Poppe-Preis Männer Einer
15:31 Uhr Rennen um den Seibert-Preis Männer Vierer ohne Steuermann
15:41 Uhr Rennen um den Opel-Preis Männer Doppelzweier
16:06 Uhr Rennen um den Schwarz-Preis Männer Doppelvierer
16:30 Uhr Rennen um den Hessenpreis Männer Achter

 

 

 

 

 

 

Lieber Mitglieder des Regatta-Vereins Gießen,

die Gießener Pfingst-Regatta steht vor der Tür. Vom 07. bis 09. Juni 2014 findet die 102. Auflage der Traditionsveranstlatung statt. Im Vorfeld muss dazu viel aufgebaut und vorbereitet werden. Dazu brauchen wir Eure Mithilfe. Bereits vier Wochen vorher beginnen die Vorbereitungen. Material muss aus dem Lager getragen werden, die Startanlage mit ihren sechs Startkähnen und Seitenrichteranlage muss aufgebaut werden und vieles mehr. Bitte helft mit, damit die Arbeiten zügig und termingerecht fertig gestellt werden und die Pfingst-Regatta in gewohntem Maße sicher und pünktlich über die Bühne gebracht werden kann.

Dazu gibt es einen Einsatzplan, dien ihr hier findet: Einsatzplan als PDF (156 kB)

Christoph-Rübsamen-StegDer Christoph-Rübsamen-Steg über die Lahn nimmt Formen an. Im Zuge der Landesgartenschau 2014 in Gießen wird die Fußgänger-Brücke errichtet. Der Regatta-Verein Gießen freut sich, dass der Antrag auf die Namensgebung "Christoph-Rübsamen-Steg" bei der Stadt Gießen und den Organisatoren der Landesgartenschau Zustimmung gefunden hat. Christoph L. Rübsamen gründete im Jahre 1877 zusammen mit zwölf weiteren Gießener Bürgern die Gießener Rudergesellschaft 1877 e.V. Zu seinem Gedenken wurde die Fußgängerbrücke nach ihm benannt.

Gießener Regatta vor über 100 Jahren

Erst ab 1927 fanden in Gießen alljährlich Sommer-Ruderregatten des Deutschen Ruderverbandes (DRV) statt. Vorher ist eher eine unregelmäßige Reihenfolge festzustellen. Unterbrochen wurde die Serie der Giessener DRV-Regatten aber auch von den beiden Weltkriegen. So ist es zu erklären, dass in Gießen in 128 Jahren Regattageschichte, die 1882 begann, nur 98 DRV-Veranstaltungen stattfanden. Die in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts vom ehemaligen Verein Rudersport 1913 Gießen organisierten DRV-Herbstregatten sind in dieser Aufzählung nicht enthalten.

An Pfingsten: Rudern pur in Gießen

Das Konzept der neuen Ausschreibung hat sich anlässlich der letztjährigen 100. Giessener Pfingst-Regatta bewährt. Viele Teilnehmer und volle Felder in Rennen der Jungen und Mädchen bis hin zu den Masters waren der Beweis. Allein drei Frauen-Achter brachten die Verantwortlichen des Regatta-Vereins Gießen auf das Wasser der still fließenden Lahn.

{mosimage}In diesem Fahrwasser bewegt sich ebenso das Rennprogramm der diesjährigen dreitägigen Pfingst-Regatta. Während der Samstag und der Sonntag weitgehend der Rennen über 1.000 m vorbehalten bleibt, so finden am Montag ausnahmslos Sprintrennen über 350 m in allen Bootsgattungen statt. Sinn und Zweck ist es, den Aktiven der Ruderbundesliga zusätzlich zu Ihrer Stammbootsgattung dem Achter auch einmal Startmöglichkeiten in Vierern, Zweiern oder Einern zu bieten.

In diesem Zusammenhang verdient der alljährlich mit beachtlichen Geldpreisen ausgelobte Sprint-Cup der Sparkasse Gießen besonders erwähnt zu werden. Hier gibt es am Sonntag Achterrennen jeweils für Männer oder Frauen und am Montag Doppelviererrennen, ebenso für Männer oder Frauen.


RadaddelchenWas wäre Gießen ohne seine Pokalrennen, womit die bis auf das Jahr 1882 zurückgehende Regatta-Tradition eindrucksvoll dokumentiert wird? Die Namen mancher Meister von Deutschland und Spitzen-Skuller anderer Nationen sind in der langen Siegerliste des Rennens um den Lahn-Pokal des reich bebilderten Regatta-Programms verzeichnet. Ruhmreiche Achtermannschaften zieren die Aufzählung der Sieger des Rennens um den Großherzogspreis. Ganz klar, dass viele nach Gießen kommen, um an diesen Klassikern des deutschen Rudersports teilzunehmen und um möglichst als Sieger geehrt zu werden.

SiegerehrungSiegerehrungen in diesen und in anderen Pokalrennen sind in Gießen etwas Besonderes. Fanfarenklänge vom Balkon des GRG-Bootshauses kündigen die Ehrungen in hochklassischen Rennen an. Zuschauermangel besonders bei schönem Wetter gibt es in Gießen nie. Deshalb befinden sich immer hunderte von Männer und Frauen am Lametta-Steg, wenn Prominente Regattabesucher aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und den Siegern gratulieren und die Radaddelchen, die in ihrer Größe und Ausführung ihres Gleichen suchen, umhängen. Lockere Sieger-Interviews sind in Gießen an der Tagesordnung und informieren zusätzlich.

Auchter auf der StreckeGießen bietet Rudern pur. Während auf FISA-gerechten Regattastrecken die wetteifernden Boote in großen Entfernungen an den Zuschauern vorbeirudern, so kann man überall an den Ufern der Lahn direkt Kontakt zu den Sportlern aufnehmen und diese anfeuern, wovon besonders in Gießen lautstark Gebrauch gemacht wird.

Seinen Ehrengästen und ihren Angehörigen bietet der Regatta-Verein einen angenehmen Aufenthalt in der Regatta-Lounge, die eine Stiftung des Hauptsponsors Sparkasse Gießen ist. Von hier aus haben die Gönner des Giessener Rudersports einen hervorragenden Blick in die Regatta-Strecke.

Achter vor ZielDie malerische Lahn gehört zu Deutschlands schönsten Ruderrevieren. Das Bild des Flusses in Gießen erinnert unweigerlich an den Oberlauf der Themse und an Henley, wo seit 1839 Ruderregatten stattfinden. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass ein vor dem Ersten Weltkrieg von der Giessener Rudergesellschaft 1877 engagierter englischer Trainer namens Arlet die Giessener Ruderregatta als das Deutsche Henley bezeichnete.

Um der Nostalgie ein besonderes Gepräge zu geben, erwarten die Organisatoren vom Regatta-Verein Gießen wieder den englischen Dampfschiffer Roger Heise. Allerdings tauscht er die vertraute „Vesuvius“ gegen ein etwas größeres Boot mit Namen „Etna“, welches wohl möglich in Gießen seine Jungfernfahrt durchführen wird.

Fortschritt und Bewahrung der über Jahrzehnte hinweg gereiften Regatta-Traditionen sind das Credo, mit dem der Regatta-Verein Gießen seit 1954 erfolgreiche Veranstaltungen durchführt. Die Anzeichen sprechen dafür, dass dies auch der richtige Weg zur Bewältigung der Zukunft sein wird.

Rolf Beck