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Hassia beweist organisatorisches Talent

Im zweijährigen Wechsel mit Offenbach wurde von dem Vorstand unter der Führung von Peter Castein (Bild 3) für den 11.7.1911, also vor mehr als 100 Jahren, die dritte „Hassia-Regatta“ geplant.

Hierzu war zunächst die Bildung eines Regattausschusses erforderlich. Ihm gehörten die Herren Dickoré, Heinrich Joedt, Georg Hüttenberger, Lorenz Schmalz, und Smalbil an. Der Regattaauschuß hatte die Regatta vorzubereiten und für deren ordnungsgemäßen Durchführung zu sorgen. Für die Ausschreibung, die 12 Rennen umfasste, zeichnete der Sportausschuß mit den Herren Paul Plage, Petry, Eduard Rupp, Karl Wenzel, Gäde und Heinrich Rohrbach verantwortlich.Der Hassia-Vorsitzende Peter Castein (heller Anzug) inmitten seiner Vorstandskollegen und einer Siegermannschaft um 1911

Preussen-Prinz Heinrich und Stadt Gießen stiften Herausforderungspreise

Natürlich mussten vor der Regatta für die siegenden Skuller und Mannschaften auch attraktive Regattapreise beschafft werden. Nachdem der RC Hassia dem Deutschen Flottenverein als korporatives Mitglied beigetreten war, stiftete „Deutschlands erster Sportsmann“ Prinz Heinrich von Preussen (Bild 4),Prinz Heinrich von Preussen mit Gattin Irene geb. Prinzessin von Hessen-Darmstadt Bruder Kaiser Wilhelm II und Cousin bzw. Schwager des hessischen Großherzogs Ernst Ludwig einen wertvollen Pokal (Bild 5).Prinz-Heinrich-Preis für den Achter Er wurde auf Wunsch des Stifters als Herausforderungspreis auf den I. Senior-Achter gesetzt. Nach dem dritten Sieg in 1922 (Bilder 6 und 7) wanderte diese wertvolle Trophäe endgültig in den Preisschatz des RC Hassia.

Ebenso stellte die Stadt Gießen dem RC Hassia einen prachtvollen Herausforderungspreis (Bild 8) zur Verfügung, der für die Sieger im Rennen der I. Senior-Vierer m. Stm. vorgesehen wurde. Die Tradition dieses Preises reicht bis in die Gegenwart. Nach endgültigem Gewinn desselben durch Hassia-Ruderer, stellte dieser Verein 1953 den Pokal dem Regatta-Verein Gießen zur Verfügung. Heute rudern die Männer im Doppelvierer o. Stm. bei jeder Pfingst-Regatta um diese prachtvoll Trophäe, die fortan den Namen „Hassia-Preis“ trägtRC Hassia gewinnt 1922 endgültig vor dem RK Germania Offenbach den begehrten Silberpokal. Im Hintergrund das damalige GRG-Bootshaus und Mösers Mühle..

















Die Siegermannschaft von 1922: W. Haus, H. Weber, H. Benzler, F. Reinstein, Stm. K. Wolf, H. Kaiser, F. Rupp, K. Rupp, Chr. Hüttenberger

GRG taufte zwei Rennboote


Es galt ein breites Publikum für die Regatta zu interessieren. Deshalb wurden mehr als 100 Plakate verteilt. Zeitungsanzeigen (Bild 9) machten zusätzlich auf die Regatta aufmerksam. Trotz der Bindung von Hassia und GRG zu unterschiedlichen Ruderverbänden bestand zwischen den beiden Giessener Rudervereinen stets eine freundschaftliche Verbundenheit. Die GRG nahm den Termin der Hassia-Regatta am 11.7.1911 zum Anlaß, um vormittags vor Beginn der Hauptrennen vor ihrem Bootshaus zwei neue Rennboote, einen Achter und einen Vierer m. Stm., auf die Vornamen des großherzoglichen Paares aus Darmstadt zu taufen. Obgleich die Königlichen Hoheiten an diesem Tag zu einem offiziellen Besuch in Gießen weilten, ließ anscheinend das staatliche Protokoll eine Anwesenheit des Staatsoberhauptes und seiner Gattin bei der Taufe der „Ernst Ludwig“ und der „Eleonore“ nicht zu.(Inserate o. Legende)Preis der Stadt Gießen für den Vierer m. Stm.