107. Gießener Pfingstregatta mit neuem Melderekord

„Wir werden wohl die Lahn verbreitern müssen,“ meint Hartmut Sorg, Vorsitzender des Regattavereins Gießen e.V., mit einem Augenzwinkern. Die nunmehr 107. Gießener Pfingstregatta erzielt einen neuen Melderekord. Mehr als 1.300 Meldungen von über 100 Vereinen und Renngemeinschaften sind bis zum Meldeschluss eingegangen. Am Pfingstwochenende vom 8. bis 10. Juni 2019 werden auf der Gießener Lahn in etwa 500 Rennläufen mehr als 2.400 Ruderinnen und Ruderer aus ganz Deutschland um Bestzeiten, Platzierungen und die traditionsreichen Herausforderungs- und Wanderpreise ringen und mit einer Teilnehmerin aus Zürich in der Schweiz ist die Gießener Pfingstregatta dieses Jahr auch wieder international besetzt.

„Wir freuen uns über das sehr gute Meldeergebnis, vor allem auch in der Altersklasse von 15 bis 18 Jahren“, so Regattaleiter Norbert Bach. „Die Gießener Pfingstregatta ist und bleibt eine Arena für den Rudernachwuchs, um erste Wettkampferfahrungen zu sammeln und sich im regionalen Wettbewerb zu beweisen“. In diesem Jahr sind aber auch die Felder in den offenen Leistungsklassen mit aktuellen und ehemaligen Nationalmannschaftsruderern gut besetzt, nicht zuletzt der Gießener Vize-Weltmeister im Männereiner U23 Marc Weber und der Weltmeister von 2014 im Leichtgewichtsachter, Sven Kessler.

Wie in jedem Jahr ist einer der Höhepunkte der Pfingstregatta der Sprintcup der Sparkasse Gießen. Am Pfingstsonntag gehen um 14:00 Uhr die Männer-Achter an den Start. Am Pfingstmontag werden ab 13:10 Uhr die Sprintcups der Frauen- und der Männervierer ausgetragen. In den Sprintrennen können die Zuschauer vom Start bis ins Ziel nahezu den gesamten Rennverlauf verfolgen. Den siegreichen Mannschaften im Sprintcup der Sparkasse Gießen winken Geldpreise, so dass hier alle Vereine ihre besten Ruderinnen und Ruderer an den Start bringen.

Die Vorfreude bei den Aktiven ist groß, erstmalig werden gleich drei Mannschaften der Ruderbundesliga in Gießen erwartet: Teammitglieder des Gießener „Sparkassen-Achters“, des „Domstadt-Achters“ Wetzlar/Limburg und des Frankfurter „Germania-Achters“ messen in Achter- bzw. Vierer-Rennen ihre Kräfte. Auch die traditionsreichen Wanderpokale und Herausforderungspreise – eine Besonderheit der Gießener Pfingstregatta – locken die Sportlerinnen und Sportler an die Lahn. Viele Zuschauer verweilen an der Ausstellungsfläche am Siegersteg und diskutieren die künstlerische Gestaltung der Preise wie z.B. den als Elefant gestalteten Pokal im Rennen um den Opel-Preis.

Damit die Wettkampfbedingungen auf der Pfingstregatta stimmen, hat der Regattaverein Gießen e.V. aufgerüstet. Nach der Investition in eine neue Steganlage im vergangenen Jahr wird in diesem Jahr eine neue, moderne Tonanlage getestet. „Die Schallübertragung über einer Wasseroberfläche ist eine Kunst für sich. Dank moderner computergestützter Tontechnik sollen Ankündigungen und Ergebnisdurchsagen an beiden Lahnufern in gleicher Qualität zu hören sein“ erläutert Detlef Schmidt, technischer Leiter der Pfingstregatta. Hinzu kommen erweiterte Sicherheitsmaßnahmen wie z.B. Absperrungen der Regattastrecke durch sichtbare Bojenketten, um allen Sportlerinnen und Sportlern ein möglichst unfallfreies Rennen zu gewährleisten. Dies ist in diesem Jahr besonders wichtig, wenn so viele Boote wie selten auf der Lahn sein werden.

Ermöglicht werden diese Zukunftsinvestitionen u. a. durch das Engagement der Stadt Gießen für dieses Sport-Event. Ohne die finanzielle Förderung und wohlwollende Begleitung durch die Stadtverwaltung und das Sportamt wäre es deutlich schwieriger, die Pfingstregatta Jahr für Jahr auf die Beine zu stellen.

Und es braucht viele fleißige Hände vor und hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf. „Die Gießener Pfingstregatta ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gießener Wasserportvereine. Und gemeinsam schaffen wir das,“ ist Hartmut Sorg überzeugt.